Gedreht wurde das Video von Uwe Kühnapfel auf Zeche Nachtigall in Witten und Zeche Hugo Schacht II in Gelsenkirchen-Buer. Was heute fast romantisch wirkt, waren Orte harter Arbeit. Die Kamera begleitet Graf Hotte auf seinem staubigen Weg durch die historischen Zechenschächte. Förderräder drehen sich, schwere Hämmer erzählen von schwieligen Händen, und ewig grüßt das Grubenpferd. Mit der Benefiz-Aktion knüpft der heimatverbundene Künstler an eine große Tradition an: Die Ursprünge des Steigermarsches gehen zurück bis ins 16. Jahrhundert. Das Lied beschreibt die Hoffnung der Bergleute, nach getaner Arbeit aus der gefährlichen Tiefe unversehrt wieder ans Licht und zu ihren Familien zu kommen. Ab sofort gehört der Klassiker („Glück auf, der Steiger kommt") in leicht verkürzter, aber rockig-einprägsamer Fassung zum Programm, wenn Graf Hotte Schröder zum Mikrophon greift.
Graf Hotte will Erinnerung an Kohleära wachhalten
„Ab 2018 findet Bergbau im Ruhrgebiet nur noch in Museen statt. Ich möchte mit dem Lied dazu beitragen, dass sich auch jüngere Generationen daran erinnern, welche Bedeutung er für unsere Heimat, das Ruhrgebiet, hatte", sagt Graf Hotte. Er wuchs als Sohn einer vielköpfigen Bergarbeiterfamilie in der Siedlung Unser Fritz auf. Wie seine älteren Brüder erlernte auch Hotte den Beruf des Bergmechanikers, bevor ein schwerer Arbeitsunfall unter Tage den jungen Rockfan zur Umschulung zwang. Viele Operationen folgten, und noch heute spürt er die Folgen jeden Tag.
Alles aus eigener Tasche
Die Kosten für die Studioaufnahmen und DVD trägt Graf Hotte aus eigener Tasche. Den Fördervereinen der Bergbaumuseen Nachtigall und Hugo Schacht II stellt er den Tonträger kostenfrei zum Verkauf im Museumsshop zur Verfügung. Mögliche Erlöse aus der Video-DVD unterstützen weitere Projekte des Wanne-Eickelers, zum Beispiel die Initiative „Seepferdchen" mit der DLRG. Der Schulterschluss mit den Ehrenamtlichen macht für Hotte die Aktion erst richtig rund: „Unter Tage habe ich erfahren, wie wichtig Solidarität und das Einstehen füreinander sind. Die Prinzipien der Bergleute haben mich für mein eigenes Leben geprägt."